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Eschentriebsterben auch am Parsberg
Eine großartige Führung durften wir am Wochenende mit dem ehemaligen Forstamtsleiter für die Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau und Landsberg, Hans-Jürgen Gulder, erleben. Unser kleiner Waldspaziergang fand am Parsberg in Germering statt.
Erste Station war der kleine Eschenwald neben dem Parkplatz. Thema an dieser Stelle war die Globalisierung bzw. die Einführung fremder Baumarten und ihre Folgen. Heimische Eschen werden durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus derzeit massiv in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Auch wir konnten das gut sehen. Der Waldbesitzer war auch gerade dabei, einige beschädigte Eschen zu fällen.
Weiter ging es zur Streuobstwiese, wo der Förster uns die geologische Enstehung unserer Landschaft vom Eiszeitalter bis heute erklärte. Sehr ausführliche Informationen dazu findet man auch auf der Website des Bund Naturschutzes Kreisgruppe Fürstenfeldbruck.
Sturm und Borkenkäferplage
Am Naturfreundehaus vorbei ging es dann ein Stück weiter nach oben, wo wir vom Sturm entwurzelte und vom Borkenkäfer befallene Fichten sehen konnten. Der Befall war dieses Jahr so stark, dass eine große Fläche abgeholzt werden musste.
Die Fichte erreicht ein Lebensjahr von bis zu 300 Jahren und hat eine Wuchshöhe bis zu 50 Metern. Der „Brotbaum“ der deutschen Forstwirtschaft wächst schnell und ist die häufigste Baumart in Deutschland. Hans-Jürgen Gulder sprach mit uns über das Problem der Aufforstung von Fichten, vor allem nach den Kriegen, als man sich noch nicht die Erfahrungen von heute hatte.
Mit der Fichte gelingt eine Wiederaufforstung daher wesentlich leichter als mit Buche, Eiche oder Tanne, so Gulder. Frühe Förstergenerationen waren auf die Fichte angewiesen, um nach der großen Rodungsperiode und der Waldzerstörung durch Kohlenbrenner, Glashütten und Schweinemast großflächig devastierte Wälder, um kriegszerstörte und durch Reparationshiebe verwüstete Landschaften wieder aufzuforsten.
Nachhaltige Forstwirtschaft
Unsere kleine Gruppe hatte noch zahlreiche Fragen zu Umweltbelastungen, Klimawandel und die menschliche Nutzung des Waldes., die Gulder ausführlich beantwortete.
Der Förster klärte uns auch über eine nachhaltige, ökologische als auch ökonomische Waldbewirtschaftung auf. Unter Paragraph 11 ist im Bundeswaldgesetz die Verpflichtung aller Waldbesitzer zur Wiederaufforstung zu finden. Es gibt unterschiedliche Methoden, den Wald wieder aufzuforsten. Am Parsberg werden bereits vorgezogene, größere Pflanzen eingebracht, die aber auch vor äußeren Einflüssen, z.B. dem Austrocken sowie gegen Wildtiere und Mäuse geschützt werden müssen. Das geschieht vor Ort vielfach durch Einzäunung, Schutznetze oder die weniger schönen Kunststoffverbissschutzen (Foto).
Erlebnis und Inspiration
Unsere Gruppe ging dann weiter in den Wald, wo wir entspannt die Natur genießen konnten. Vorbei am Waldkindergarten kamen wir am Ende auf eine Anhöhe am Germeringer See, wo Künstlerin Brigitte Storch bereits eine Installation aus Steinen angebracht hat.
Nach rund zweieinhalb Stunden endete dann unser Ausflug und wir ließen den Vormittag noch gemütlich am See ausklingen.
Für uns war dieser Wald-Spaziergang unter der fachkundigen Führung von Förster Hans-Jürgen Gulder ien echtes Erlebnis und Inspiration für unser Projekt!
Weiter Bilder von unserem Ausflug gibt es unserer Galerie – schaut mal rein.